Stück nach einer Erzählung von Arno Schmidt

Anlässlich des 100. Geburtstages von Arno Schmidt haben wir die frühe Erzählung des Autors als Bearbeitung für eine Person auf die Bühne gebracht.

Zur Zeit der Antike zieht eine geographische Expedition vom Mittelmeer Richtung Süden. Sie vermessen die Welt. Doch Philostratos, ihr Anführer, hadert mit seiner Rolle. Er fühlt sich verkannt von einer Welt, regiert durch Gier und Neid. Einzig die Bücher sind sein Trost. Da verheißt ihm der Bericht eines geheimnisvollen Beduinen die Existenz der menschenleeren Silberstadt. Die muss er finden. Seine Gefolgsleute meutern. Des Kommandos enthoben läuft er allein weiter in die Wüste ...

Der Monolog von ca. 80 min war nach acht Jahren Theater-Abstinenz eine große Herausforderung, die mir sehr viel Spaß bereitet hat.

Die Inszenierung trägt dem Text der Vorlage Rechnung und verzichtet bewusst auf den Einsatz von Bühnentechnik. So ist die Produktion auch in Räumen spielbar, die nicht über ausgesprochene Theatertechnik verfügen und wendet sich insbesondere an Literaturhäuser als Veranstalter.

Ausführliche Informationen finden Sie in der Projektbeschreibung (pdf-Dokument).

Mit freundlicher Unterstützung der Arno-Schmidt-Stiftung.

© Paula Reissig / Reiner Mnich
Vorstellungen in Berlin / Rostock

Mitwirkende

Regie: Ivar van Urk

Produktion, Dramaturgie: Olaf Jelinski

Premiere: Januar 2014, BrotfabrikBühne Berlin

Aufführungen u. a. in Bargfeld, Biberach, Friedrichshafen, Frankfurt, Neubrandenburg, Rostock, Saarbrücken, Salzburg

Pressestimmen

Richard Gonlag ist mit diesem Monolog gegenwärtig im gesamten deutschsprachigem Raum unterwegs: ein riskantes, aber wie die Aufführung zeigte, sehr geglücktes Wagnis.

Dietrich Pätzold, OstseeZeitung vom 16.01.2014 (online nicht mehr verfügbar)

In einer konzentrierten Darbietung mit perfekter Bühnensprache und in sparsamer und dennoch leidenschaftlicher szenischer Umsetzung gelang es Richard Gonlag, das Biberacher Publikum bis zum tragischen Ende der geografischen Expedition zu fesseln.

Helmut Schönecker, Schwäbische Zeitung vom 20.01.2014 (die ganze Rezension online)

Allein schon Richard Gonlags Gedächtnisleistung ist phänomenal. Einzelne Passagen lässt er zwar gezielt aus, aber in der oft zungenbrecherischen und lyrisch dichten Prosa leistet er sich keinen einzigen Versprecher: ›Mond floss mir durchs nickende Gegitter des duftenden Salbeibuschs ins Schlafgesicht: stürzte ich nicht in gebauschten Seidengewändern durch wimmelndes Traumvolk?‹ Wortgenau hält Gonlag sich an den Text, als ob die Worte seinen eigenen Impulsen entstammten. Und vielleicht ist es ja eben so – Arno Schmidt schildert den Philostratos so, als habe er Richard Gonlag vor Augen gehabt: ›Er war ein langer kräftiger Mann von mittlerem Alter, mit blauen Augen und welligem blonden Haar.‹

Harald Ruppert, Südkurier vom 12.02.2014 (die ganze Rezension online)

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