»wald/maschinen/schlachthof-gebet«
Performance für zwei Schauspieler auf einen Text von Mehdi Moradpour
Ein fleischlicher Lobgesang, ein sinnliches Hohelied, eine Anklage voller Testosteron, eine notgeile Gladiatorenschlacht, ein Lied, eine Ode, eine Litanei, ein Gebet für Sie/Ihn/Es.
Schauspieler Fabian Neupert und Richard Gonlag versuchen das Überleben in einer Welt voller Liebe, Gewalt und Krieg.
Regie: Richard Gonlag
Schauspieler: Fabian Neupert und Richard Gonlag
Musik: Munsha, feat. Dennis Depta
Choreographie: 4RUDE, Hikaru Inagawa
Video/Fotos: Dean Bell
Dauer: ca. 50 min
Premiere: 15. Juni 2017 • Club der Polnischen Versager im Rahmen des Performing Arts Festivals Berlin
weitere Aufführungen:
12. Oktober 2017 • Tartu Üliõpilasteatri A-Festival / Theaterfestival Tartu
10./11. November 2017 • BrotfabrikBühne Berlin
29. März 2018 • Alte Münze Berlin (nur 3. Teil)
© Dean Bell im Club der Polnischen Versager
© Saverio Tonoli Solo-Performance in der Alten Münze Berlin
»wald/maschinen/schlachthof-gebet« ist ein langes Gedicht, ein extrem physisches Gebet.
Auf Deutsch geschrieben, ist dieser Text der Versuch des iranischen Autors Mehdi Moradpour, sein Weltbild, seine Sicht auf die moderne Menschheit in eine neue Sprache zu fassen.
Das Leben ist eine profitbasierte, durchkalkulierte Maschine geworden, die gefüttert werden muss und nie satt sein wird. Egal ob für die Nahrungsmittelindustrie oder im Krieg – ein Leben besitzt keinen Wert mehr. Menschen werden hin und hergeschoben, aufgefangen, eingesperrt und vernichtet wie Vieh.
Eine Fleischindustrie. Ökonomische Einheiten.
In Mehdis Text versuchen ein Ich und ein Du – wer auch immer sie sein mögen – zu überleben. Sie kämpfen für die Liebe, für den Atem, für ihren Platz unter den Sternen, für ihre Position als Mann in dieser Welt, für ihre Seele, für einen Sinn im Leben.
Sind es Freunde, Vater und Sohn, eine Person in unterschiedlichen Phasen des Lebens, Liebhaber, Erzfeinde?
Dreimal setzen die Schauspieler das Gedicht/Gebet in der Performance um, gerahmt von musikalischen Intermezzi, lösen es auf in physische Bilder. So schweben Wortkörper oder Sprachgestalten im Raum, werden als Waffen benutzt, um sich oder den Anderen zu erreichen … Über-Leben.
Die Schauspieler haben mit sehr persönlichen und direkten Gefühlen und Gedanken eine innere Welt kreiert, mit der sie improvisieren. Wie Gladiatoren in einer Arena passen sie sich an Umgebung, Musik und Publikum an.
Die Methoden von Grotowski und Butoh waren die Grundlagen, um diesen körperlichen Zustand zu erreichen.
Assoziationen der Schauspieler und der Komponistin
FARBEN
schwarz (wald), blau (maschine), braun (schlachthof)
ASSOZIATIONEN/MATERIALEN
Wald, die Jagd, die Jugend – Körper/Wasser/Gender/Spiel/Luft/Geist/Traum/Glas/Sand
Maschine, der Streit, die Kämpfer – Krieg/Tanz/Liebe/Kopf/Papier/Vernunft/Metall
Schlachthof, die Masse, der Tod – Stadt/Blut/Sex/Animalisch/Feuer/Holz/Leder/Haut
Projekte
Sandbank
Landverschickung nach Spiekeroog • Inszenierung von »Das Letzte Kleinod« 2022
Passenger Processing
der Columbusbahnhof Bremerhaven • Inszenierung von »Das Letzte Kleinod« 2021
Nr. 10
Ein Film von Alex van Warmerdam 2021
How to cry
Inszenierung von »&sistig« 2021
Heimat & Fremde
der Dichter Hermann Allmers • Inszenierung von »Das Letzte Kleinod« 2021
Häuser-Fluchten
Stationentheater der »spreeagenten« 2020
Hörstück Enthymesis
Ein Podcast nach Arno Schmidt.
Souvenir 1870
Theater im Zug • Inszenierung von »Das Letzte Kleinod« 2019
»wa/m/s-g« Version 2
Performance für zwei Schauspieler
Foto-Session III
mit Jaap de Jonge in Wünsdorf bei Zossen
WILHELM*INA
Theater im Zug • Inszenierung von »Das Letzte Kleinod« 2018
Foto-Session II
mit Jaap de Jonge in der Panzerkaserne Bernau
»wa/m/s-g«
Performance für zwei Schauspieler
Performing Arts Festival
Protokoll B • »Richtung Dschörmannie« Theaterreihe im PAF 2017
Digital Digestion
Protokoll B • Installation & Performance
Festival 48-h-Neukölln 2016
Met Film School
Meine Verbindung zur Met Film School Berlin
Foto-Session
mit Jaap de Jonge in der Neuen Hakeburg
Am Boden
Stück nach Maxim Gorki • Abschluss-Inszenierung an der Schauspielschule Die Etage
Enthymesis
Theatermonolog zum 100. Geburtstag von Arno Schmidt