
»wald/maschinen/schlachthof-gebet«
Performance für zwei Schauspieler auf einen Text von Mehdi Moradpour
Sie und er, vielleicht das Paar, erkennen einander, ergreifen Besitz, begehren und zerstören.
Ein Kampf der Geschlechter. Liebe und Hass halten sie gefangen, Macht und Gewalt sind ihnen Erbe und Gegenwart. Ihre Sprache ist fleischlicher Lobgesang, sinnliche Ode, Phantasma, Anklage, getrieben von Begierde und Ablehnung.
Ein Tanz, eine Litanei, ein Gebet – wald/maschinen/schlachthof-gebet.
Regie: Richard Gonlag, Olaf Jelinski
Schauspieler: Maike Specht, Richard Gonlag
Musik: Munsha, feat. Dennis Depta
Beratung Butoh: 4RUDE, Hikaru Inagawa
Dauer: ca. 50 min
Premiere: 30. November 2018 • TATWERK Berlin im Rahmen des Festivals »stripped works«
Version 2 steht für eine neue Inszenierung des Textes auf Basis der Arbeit von »wa/m/s-g« aus dem Jahr 2017.
Die Werke des Schriftstellers Mehdi Moradpour thematisieren auf vielfältige Weise die zwischenmenschliche Kommunikation in der modernen Gesellschaft. In »wald/maschinen/schlachthof-gebet« verdichtet er seine Weltsicht zu einem poetischen, assoziationsreichen Text. Das Leben ist reduziert auf die ökonomische Einheit, egal ob als Faktor in einem entfesselten Produktionsprozess oder Kalkulationsgröße in kriegerischen Auseinandersetzungen.
Vor diesem Hintergrund formuliert das lyrische Ich seine Ansprüche an ein imaginäres Gegenüber, verleiht den Begierden in teils drastischen Sprachbildern Ausdruck, sucht Nähe und Abgrenzung, um letztlich die eigene Individualität behaupten zu können.
Für die szenische Gestaltung eines solchen Textes musste ein besonderer Zugang gefunden werden. Die Schauspieler nutzen ihre sehr persönlichen Gedanken und Gefühle zur Kreation einer Innerwelt. Daraus entstanden Improvisationen, die Anregungen aus dem Butoh aufnahmen und mit den Methoden Grotowskis und Lecoqs experimentierten.
So wird der Text auf der Bühne dreimal in unterschiedlichen Farben wiederholt, eingefasst von eigens komponierter elektronischer Musik.
Assoziationen der Schauspieler und der Komponistin
ASSOZIATIONEN/MATERIALEN
Wald, die Jagd, die Jugend – Körper/Wasser/Gender/Spiel/Luft/Geist/Traum/Glas/Sand
Maschine, der Streit, die Kämpfer – Krieg/Tanz/Liebe/Kopf/Papier/Vernunft/Metall
Schlachthof, die Masse, der Tod – Stadt/Blut/Sex/Animalisch/Feuer/Holz/Leder/Haut
FARBEN
schwarz (wald), blau (maschine), braun (schlachthof)
Projekte
Sandbank
Landverschickung nach Spiekeroog • Inszenierung von »Das Letzte Kleinod« 2022
Passenger Processing
der Columbusbahnhof Bremerhaven • Inszenierung von »Das Letzte Kleinod« 2021
Nr. 10
Ein Film von Alex van Warmerdam 2021
How to cry
Inszenierung von »&sistig« 2021
Heimat & Fremde
der Dichter Hermann Allmers • Inszenierung von »Das Letzte Kleinod« 2021
Häuser-Fluchten
Stationentheater der »spreeagenten« 2020
Hörstück Enthymesis
Ein Podcast nach Arno Schmidt.
Souvenir 1870
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»wa/m/s-g« Version 2
Performance für zwei Schauspieler
Foto-Session III
mit Jaap de Jonge in Wünsdorf bei Zossen
WILHELM*INA
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Foto-Session II
mit Jaap de Jonge in der Panzerkaserne Bernau
»wa/m/s-g«
Performance für zwei Schauspieler
Performing Arts Festival
Protokoll B • »Richtung Dschörmannie« Theaterreihe im PAF 2017
Digital Digestion
Protokoll B • Installation & Performance
Festival 48-h-Neukölln 2016
Met Film School
Meine Verbindung zur Met Film School Berlin
Foto-Session
mit Jaap de Jonge in der Neuen Hakeburg
Am Boden
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Enthymesis
Theatermonolog zum 100. Geburtstag von Arno Schmidt