wa/m/s-gebet Version 2
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»wald/maschinen/schlachthof-gebet«

Performance für zwei Schauspieler auf einen Text von Mehdi Moradpour

Sie und er, vielleicht das Paar, erkennen einander, ergreifen Besitz, begehren und zerstören.
Ein Kampf der Geschlechter. Liebe und Hass halten sie gefangen, Macht und Gewalt sind ihnen Erbe und Gegenwart. Ihre Sprache ist fleischlicher Lobgesang, sinnliche Ode, Phantasma, Anklage, getrieben von Begierde und Ablehnung.
Ein Tanz, eine Litanei, ein Gebet – wald/maschinen/schlachthof-gebet.

Die Werke des Schriftstellers Mehdi Moradpour thematisieren auf vielfältige Weise die zwischenmenschliche Kommunikation in der modernen Gesellschaft. In »wald/maschinen/schlachthof-gebet« verdichtet er seine Weltsicht zu einem poetischen, assoziationsreichen Text. Das Leben ist reduziert auf die ökonomische Einheit, egal ob als Faktor in einem entfesselten Produktionsprozess oder Kalkulationsgröße in kriegerischen Auseinandersetzungen.
Vor diesem Hintergrund formuliert das lyrische Ich seine Ansprüche an ein imaginäres Gegenüber, verleiht den Begierden in teils drastischen Sprachbildern Ausdruck, sucht Nähe und Abgrenzung, um letztlich die eigene Individualität behaupten zu können.

Für die szenische Gestaltung eines solchen Textes musste ein besonderer Zugang gefunden werden. Die Schauspieler nutzen ihre sehr persönlichen Gedanken und Gefühle zur Kreation einer Innerwelt. Daraus entstanden Improvisationen, die Anregungen aus dem Butoh aufnahmen und mit den Methoden Grotowskis und Lecoqs experimentierten.
So wird der Text auf der Bühne dreimal in unterschiedlichen Farben wiederholt, eingefasst von eigens komponierter elektronischer Musik.

Assoziationen der Schauspieler und der Komponistin

ASSOZIATIONEN/MATERIALEN

Wald, die Jagd, die Jugend – Körper/Wasser/Gender/Spiel/Luft/Geist/Traum/Glas/Sand
Maschine, der Streit, die Kämpfer – Krieg/Tanz/Liebe/Kopf/Papier/Vernunft/Metall
Schlachthof, die Masse, der Tod – Stadt/Blut/Sex/Animalisch/Feuer/Holz/Leder/Haut

FARBEN
schwarz (wald), blau (maschine), braun (schlachthof)

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Mitwirkende

Regie: Richard Gonlag, Olaf Jelinski

Schauspieler: Maike Specht, Richard Gonlag

Musik: Munsha, feat. Dennis Depta

Beratung Butoh: 4RUDE, Hikaru Inagawa

Dauer: ca. 50 min

Premiere: 30. November 2018 • TATWERK | Berlin im Rahmen des Festivals »stripped works«

Version 2 steht für eine neue Inszenierung des Textes auf Basis der Arbeit von »wa/m/s-g« aus dem Jahr 2017.


Projekte

Istanbul

Ein Sezen Aksu Liederabend • Inszenierung des »Theater28« 2022/23

Sandbank

Landverschickung nach Spiekeroog • Inszenierung von »Das Letzte Kleinod« 2022

Passenger Processing

der Columbusbahnhof Bremerhaven • Inszenierung von »Das Letzte Kleinod« 2021

Nr. 10

Ein Film von Alex van Warmerdam 2021

How to cry

Inszenierung von »&sistig« 2021

Heimat & Fremde

der Dichter Hermann Allmers • Inszenierung von »Das Letzte Kleinod« 2021

Häuser-Fluchten

Stationentheater der »spreeagenten« 2020

Hörstück Enthymesis

Ein Podcast nach Arno Schmidt.

Souvenir 1870

Theater im Zug • Inszenierung von »Das Letzte Kleinod« 2019

Foto-Session III

mit Jaap de Jonge in Wünsdorf bei Zossen

WILHELM*INA

Theater im Zug • Inszenierung von »Das Letzte Kleinod« 2018

Foto-Session II

mit Jaap de Jonge in der Panzerkaserne Bernau

»wa/m/s-g«

Performance für zwei Schauspieler

Performing Arts Festival

Protokoll B • »Richtung Dschörmannie« Theaterreihe im PAF 2017

Digital Digestion

Protokoll B • Installation & Performance
Festival 48-h-Neukölln 2016

Met Film School

Meine Verbindung zur Met Film School Berlin

Foto-Session

mit Jaap de Jonge in der Neuen Hakeburg

Am Boden

Stück nach Maxim Gorki • Abschluss-Inszenierung an der Schauspielschule Die Etage

Enthymesis

Theatermonolog zum 100. Geburtstag von Arno Schmidt