Souvenir 1870
© Das letzte Kleinod

Nach Dokumenten von Theodor Fontane und Zeitzeugenberichten

Herbst 1870. Während des Deutsch-Französischen Krieges reist Theodor Fontane in der Nachhut der deutschen Armeen durch Frankreich. Seinem historischen Interesse folgend, begibt sich der Schriftsteller dabei auf einen Abstecher nach Domrémy, dem Geburtsort Jeanne d'Arcs. Dort wird er allerdings unter Spionageverdacht festgenommen. Was folgt, ist eine unfreiwillige Reise, die Fontane über etliche Zwischenstationen schließlich auf die Festung der Île d'Oléron an der Atlantikküste führt.

Die Erlebnisse dieser Wochen beschrieb er später in seiner Reportage »Kriegsgefangen. Erlebtes 1870«.

Dieser Text bildete das Ausgangsmaterial des neuen Projektes von Das Letzte Kleinod. Doch wie schon Fontane, der trotz widriger Umstände unvoreingenommen von Land und Leuten berichtet, wollte Das Letzte Kleinod den Menschen vor Ort begegnen. So wurde auf der Île d'Oléron geprobt, es wurden Interviews mit ihren Bewohnern geführt. Sie erzählten vom Alltag in Salzgewinnung und Austern­fischerei, aber auch von Erinnerungen an die Zeit der Besetzung im 2. Weltkrieg.
All dies fand Eingang in das Theaterprojekt. Verschiedenste Objekte von der Insel – vom Austernkorb bis zum Leiterwagen – verwandeln sich im Rahmen der Inszenierung, die vor und auf einem Auto-Transportwaggon spielt und von Krieg und Frieden, von Gestern und Heute erzählt.

Ein Projekt im Rahmen der 11. Theatertage des Landesverbandes Ost des Deutschen Bühnenvereins in Koproduktion mit dem Staatstheater Cottbus, Hans-Otto-Theater Potsdam, Theater der Altmark Stendal, Kleist Forum Frankfurt (Oder) und nB Senftenberg.

© Das Letzte Kleinod Proben auf der Île d'Oléron


© Marlies Kross
Generalprobe in Senftenberg

Mitwirkende

Ensemble: Robert Eder, Richard Gonlag, Alrun Herbing, Andreas Schulz, Bo-Phyllis Strube, Margarita Wiesner, Michaela Winterstein

Buch und Regie: Jens-Erwin Siemssen

Musikalische Leitung: Manuel Jadue

Licht: Alvine Wiedstruck, Archil Svimonishvili

Kostümbild: Sophia Lund

Produktion: Hannah Wörpel

Premiere: Senftenberg • 3. August 2019 • 18 Uhr (im Rahmen der Theatertage)

weitere Vorstellungen
Senftenberg • 4. & 7. bis 11. August • 18 Uhr (im Rahmen der Theatertage)
Cottbus • 13./14. August • 20 Uhr
Rheinsberg • 16./17. August • 20 Uhr
Frankfurt/Oder • 20. bis 22. August • 20 Uhr
Potsdam • 25./26. August • 20 Uhr
Stendal • 28./29. August • 20 Uhr
Celle • 31. August/1. September • 20 Uhr
Worpswede • 3. bis 5. September • 20 Uhr
Geestenseth • 7./8. September • 20 Uhr
Trailer »Souvenir 1870«
Trailer »Souvenir 1870«

Pressestimmen

Radiointerview mit Jens-Erwin Siemssen • rbb Kultur • Themen | Theater

rbb Kultur vom 01.08. 2019

… Der Schauspieler Richard Gonlag gibt den Part des internierten Schriftstellers. Im schwarzem Gehrock und mit bedächtigem Gestus rezitiert er Fragmente und Kapitel aus Fontanes Aufzeichnungen, die getragen sind von tiefem Respekt für die Fairness der Franzosen – aber auch von großer Empathie mit dem Leid der Kriegsgefangenen, die weniger privilegiert waren als Fontane, der nach einer Intervention Bismarcks plötzlich freikam.

Esther Slevogt, nachtkritik vom 04.08. 2019 (die ganze Rezension online)

Projekte